Publikationen
Unser Wunsch an Sie liebe Leserin, lieber Leser, ist, dass diese Texte Ihnen Nahrung und
Anregung für Ihr spirituelles Leben, für die Gestaltung Ihres Lebens mit Gott seien und die
eine oder andere geistliche Herausforderung für Sie enthalten.
Grundkurs Spiritualität des Karmel.
Herausgegeben von Michael Plattig und Elisabeth Hense.
Verlag : Katholisches Bibelwerk /KNO. 2006.
ISBN: 3-460-32619-0
Einband: Kartoniert .240 Seiten.
Die Gemeinschaften des Karmel haben in ihrer rund 800jährigen Geschichte immer wieder
neu um eine lebensfördernde Spiritualität. Änderungen. Wandlungen, Aufbrüche und
Reformen kennzeichnen das Leben der Karmelitinnen und Karmeliten und auch heute
ermutigt der Karmel zu einer neuen Kursbestimmung für die Zukunft. Der Grundkurs führt in
die wichtigsten Etappen der Ordensgeschichte und in die markantesten Charakteristika der
Ordensspiritualität ein.
Die Themen:
- Geschichte
- Regel
- Maria
- Elija- Kontemplation
- Umformung
- Einfachheit
- Begleitung
- Selbstverständnis und Identität
Die Beschreibung der Lebensentwürfe und des Engagements der Karmelitinnen und
Karmeliten wird verankert in vielfältigem Quellenmaterial.
Dich suchen Tag und Nacht. Mystik in der Tradition des Karmel.
Herausgegeben von Elisabeth Hense und Michael Plattig.
Verlag: Grünewald. 2001.
ISBN: 3-7867-2337-0
Gebunden. 225 Seiten.
Der Karmelitenorden entstand als eine Gemeinschaft lateinischer Eremiten auf dem Berg
Karmel. Zwischen 1206 und 1214 ließen sie sich von Albert, dem Patriarchen von Jerusalem,
eine Regel geben. Sie sah als Kernstück vor,Tag und Nacht über das Gesetz Gottes zu
meditieren und im Gebet zu wachen". Wegen der zunehmenden Sarazenengefahr kehrten die
Karmeliten etwa um 1238 in ihre europäische Heimat zurück. Nach Gründungen auf Zypern,
Sizilien, bei Marseille und Aylesford waren 1249 Köln und 1252 Würzburg die ersten
Niederlassungen im deutschsprachigen Raum. Die Regelmilderung durch Quae honorem
conditoris Papst Innozenz IV (1.10.1247) bahnte die Entwicklung zu einem seelsorglich
aktiven Bettelorden.
Zwei biblische Gestalten prägen die Spiritualität des Karmel von Anfang an: der Prophet
Elija, der in der Einsamkeit Gott gesucht und erfahren, aber auch leidenschaftlich von ihm
Zeugnis gegeben hat, und Maria, die aufgrund ihrer meditativen Offenheit für das Wort und
Wirken Gottes Schwester und Patronin der €ž”Brüder der seligsten Jungfrau Maria von Berg
Karmel” ist, wie sich die Karmeliten seit dem 13. Jh. offiziell nennen.
General Johannes Soreth unterstützte Reformbewegungen, die auf der Grundlage der
“Gemilderten Regel" (Bulle Romani Pontificis Papst Eugens IV. von 15.2.1432) bereits im
Gange waren; zudem wurde er zum Gründer der Karmelitinnen (1452) und des sog. Dritten
Ordens. Die Reform Teresas von Avila (1515-1582) führte nach ihrem Tod und von ihr nicht
intendiert zur Abtrennung der Unbeschuhten Karmeliten 1593. Seither existieren zwei
juristisch getrennt, spirituell aber eng verwandte selbstständige Orden. Im Stammorden
führte die sogenannte Tourainer Reform im 17. Jh. zu einem inneren und äußeren Aufleben
der Gemeinschaften bis zur Säkularisation.
Der “Baum des Karmel” verzweigte sich im Lauf der Geschichte immer weiter. Neben den
Laiengemeinschaften des sog. Dritten Orden (in der Welt lebende Christinnen und Christen,
die sich der Spiritualität des Karmel verbunden wissen und ihre Ordenszugehörigkeit durch
die Profess zum Ausdruck bringen) entstanden vor allem im 18. und 19. Jh. zahlreiche
regulierte Gemeinschaften von Schwestern, die sich der Karmelspiritualität angeschlossen
haben. Im 20. Jh. kamen Säkularistitute und Vereinigungen verschiedener Art zur Familie des
Karmel hinzu.
Nach dem II. Vaticanum bemühte sich der Karmel um die zeitgemäße Erneuerung seines
spezifischen Charismas, eine kontemplativ geprägte Gemeinschaft inmitten der Menschen zu
sein. Drei Schwerpunkte erwiesen sich dabei für die unverwechselbare Identität des Karmel
als wesentlich: Gebet und Kontemplation; geschwisterliche Gemeinschaft, die
gastfreundschaftlich offen ist für die Menschen; prophetisches Engagement für eine
authentische christliche Spiritualiät, die den Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden einschließt
Im Laufe seiner Geschichte hat der Karmel, nicht zuletzt durch seine Heiligen und
spirituellen Gestalten, wichtige Beiträge für eine lebensfördernde christliche Spiritualiät
geleistet, die noch heute vielen Menschen Orientierung bietet. Auch in unserer Zeit lebt der
Karmel, der inzwischen in der ganzen Welt verbreitet ist, aus der für ihn so charakteristischen
Einheit von Kontemplation und Aktion: dem “Stehen vor Gott” , also der leidenschaftlichen
Suche nach seiner liebevollen Gegenwart im konkreten Hier und Jetzt, zusammen mit allen,
die die liebende und heilende Nähe Gottes in ihrem Leben entdecken und erfahren wollen.
Thomas Merton, Trappist und Autor einflussreicher spiritueller Werke in unserem
Jahrhundert, hat die Bedeutung der Tradition des Karmel in folgenden Worten beschrieben:
“Es gibt kaum ein Mitglied der Kirche, das nicht irgendetwas dem Karmel verdankt.”
Diese spirituelle Tradition des Karmel soll als Anregung für das geistliche Leben, als Text für
jeden Tag vor Ihnen ausgebreitet werden. Als Herausgeber war es unser Bestreben, möglichst
viele Autorinnen und Autoren zu Wort kommen zu lassen, beginnend beim Grunddokument
der Regel bis zu Texten zeitgenössischer Karmelitinnen und Karmeliten. Dieses Projekt war
möglich, weil viele Schwestern und Brüder aus allen Zweigen des Karmel sich an der Suche
beteiligt haben: Günter Benker O.Carm., Klemens August Droste O.Carm., Michael Jackel
OCD, Claudia Kramer OCD, Christian Körner O.Carm., Dominikus Lankes O.Carm., Paul
Menting T.OCarm., Elisabeth Peeters OCD, Lorenz van Rickelen O.Carm., Felix Schandl
O.Carm., Klaus-Rudolf Schenkelberger O.Carm., Theodor Vreeswijk O.Carm., Sigrid Zerlik
(Institut Notre Dame de Vie). Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Tertius Ordo Fratrum Beatissimae Virginis Mariae De Monte Carmelo
DER DRITTE ORDEN DES KARMEL TOCarm - johannes soreth