Schwester Teresia Benedicta vom Kreuz Edith Stein (1891-1942) Nonne,
Karmelitin, Märtyrerin
http://www.vatican.va/news_services/liturgy/saints/ns_lit_doc_19981011
_edith_stein_ge.html
"Wir verneigen uns tief vor dem Zeugnis des Lebens und Sterbens von Edith
Stein, der herausragenden Tochter Israels und zugleich Tochter des Karmels,
Schwester Teresia Benedicta vom Kreuz, einer Persönlichkeit, die eine
dramatische Synthese unseres Jahrhunderts in ihrem reichen Leben vereint. Die Synthese einer
Geschichte voller tiefer Wunden, die noch immer schmerzen ... und sogleich die Synthese der
vollen Wahrheit über den Menschen, in einem Herzen, das solange unruhig und unerfüllt blieb,
bis es schließlich Ruhe fand in Gott" - so Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung Edith
Steins in Köln am 1. Mai 1987.
Wer war diese Frau?
Als Edith Stein am 12. Oktober 1891 als jüngstes von elf Kindern in Breslau geboren wird, feiert
ihre Familie den Yom Kippur, das höchste jüdische Fest, den Versöhnungstag. "Mehr als alles
andere hat dies dazu beigetragen, der Mutter ihr jüngstes Kind besonders teuer zu machen." Für
die spätere Karmelitin war gerade dieses Datum ihrer Geburt wie eine Verheißung.
Der Vater, der einen Holzhandel betrieb, starb, als Edith Stein kaum zwei Jahre alt war. Die
Mutter, eine sehr fromme, arbeitsame, willensstarke, wahrhaft großartige Frau, hatte, nun allein
auf sich gestellt, für die Familie und den großen Betrieb einzustehen. Es gelang der Mutter
jedoch nicht, die Kinder in einem lebendigen Glauben zu bewahren. Edith verlor den Glauben an
Gott. "Ich habe mir das Beten ganz bewußt und aus freiem Entschluß abgewöhnt." Glänzend
besteht sie 1911 das Abitur und beginnt an der Universität Breslau ein "Brotstudium" in
Germanistik und Geschichte. Ihr eigentliches Interesse gilt jedoch der Philosophie. Frauenfragen
beschäftigen sie. Sie wird Mitglied des "Preußischen Vereins für Frauenstimmrecht." Später
schreibt sie: "Als Gymnasiastin und junge Studentin bin ich radikale Frauenrechtlerin gewesen.
Dann verlor ich das Interesse an der ganzen Frage. Jetzt suche ich nach rein sachlichen
Lösungen."
1913 geht die Studentin Edith Stein nach Göttingen, um Edmund Husserl zu hören, dessen
Schülerin und Assistentin sie wird und bei dem sie auch promovieren wird. Husserl faszinierte
damals die philosophisch Interessierten mit einer neuen Sicht von Wirklichkeit: Die
wahrgenommene Welt existiert nicht nur kantianisch in der subjektiven Wahrnehmung. Seine
Schülerschaft verstand seine Philosophie als Wende zum Objekt. "Zurück zu den Sachen".
Husserls Phänomenologie führte - von ihm ungewollt - nicht wenige seiner Schülerinnen und
Schüler in den christlichen Glauben. In Göttingen begegnet Edith Stein auch dem Philosophen
Max Schüler. Durch ihn wird sie auf den Katholizismus aufmerksam. Sie vergißt jedoch nicht
ihr "Brotstudium". Im Januar 1915 besteht sie das Staatsexamen mit Auszeichnung. Das
Referendarjahr beginnt sie jedoch nicht.
"Ich habe jetzt kein eigenes Leben mehr", schreibt sie nach Ausbruch des 1. Weltkrieges. Sie
besucht einen Krankenpflegekurs, tut Dienst in einem österreichischen Feldlazarett. Es war eine
harte Zeit fiir sie. Sie pflegt die Kranken der Typhusstation, arbeitet in einem Operationssaal,
erlebt das Sterben junger Menschen. Nach Auflösung des Lazarettes folgt sie 1916 Husserl als
Assistentin nach Freiburg i.Br., wird dort 1917 mit einer Arbeit "Zum Problem der Einfühlung"
"summa cum laude" promoviert.
Um diese Zeit geschieht es, dass sie im Frankfurter Dom sieht, wie eine Frau mit ihrem
Marktkorb hereinkommt und zu kurzem Gebet niederkniet. "Das war für mich etwas ganz
Neues. In die Synagogen und in die protestantischen Kirchen, die ich besucht hatte, ging man
nur zum Gottesdienst. Hier aber kam jemand mitten aus den Marktgeschäften in die
menschenleere Kirche wie zu einem vertrauten Gespräch. Das habe ich nie vergessen können."
Gegen Schluß ihrer Dissertation hatte sie geschrieben: "Es hat Menschen gegeben, die in einem
plötzlichen Wandel ihrer Person das Einwirken göttlicher Gnade zu erfahren meinten." Wie
kommt sie zu einer solchen Aussage?
Edith Stein war sehr befreundet mit Husserls Göttinger Assistent Adolf Reinach und dessen
Frau. Dieser fällt im November 1917 in Flandern. Edith fährt nach Göttingen. Die Reinachs
waren zum evangelischen Glauben konvertiert. Edith fürchtete sich vor der Begegnung mit der
jungen Witwe. Zu ihrem Erstaunen begegnet sie einer Glaubenden. "Es war dies meine erste
Begegnung mit dem Kreuz und der göttlichen Kraft, die es seinen Trägern mitteilt ... Es war der
Augenblick, in dem mein Unglaube zusammenbrach und Christus aufstrahlte, Christus im
Geheimnis des Kreuzes." Später wird sie schreiben: "Was nicht in meinem Plan lag, das hat in
Gottes Plan gelegen.
Lebendiger wird in mir die Glaubensüberzeugung, dass es - von Gott her gesehen - keinen Zufall
gibt, dass mein ganzes Leben bis in alle Einzelheiten im Plan der göttlichen Vorsehung
vorgezeichnet und vor Gottes allsehendem Auge ein vollendeter Sinnzusammenhang ist."
Im Herbst 1918 gibt Edith Stein die Assistentenstelle bei Husserl auf. Sie will selbständig
arbeiten. Nach ihrer Konversion besucht Edith Stein Husserl zum ersten Mal 1930. Sie spricht
mit ihm über ihren Glauben, in dem sie auch ihn gerne wüßte. Dann schreibt sie die
erstaunlichen Sätze nieder: "Nach jeder Begegnung, in der mir die Ohnmacht direkter
Beeinflussung fühlbar wird, verschärft sich mir die Dringlichkeit des eigenen Holocaustum."
Edith Stein wünschte sich eine Habilitation. Dies war damals für eine Frau nicht erreichbar.
Husserl in einem Gutachten: "Sollte die akademische Laufbahn für Damen eröffnet werden, so
könnte ich sie an allererster Stelle und aufs Wärmste für die Zulassung zur Habilitation
empfehlen." Später wird ihre Habilitation daran scheitern, dass sie Jüdin ist.
Edith Stein ist wieder in Breslau. Sie schreibt an philosophischen Beiträgen zur Begründung der
Psychologie und der Geisteswissenschaften, liest aber auch das Neue Testament, Kierkegaard
und das Exerzitienbüchlein des Ignatius von Loyola. Sie spürt, dass man ein solches Buch nicht
einfach lesen kann, sondern tun muß.
Im Sommer 1921 ist sie für einige Wochen in Bergzabern (Pfalz) auf dem Landgut der Hedwig
Conrad-Manlus, einer Husserl-Schülerin. Diese war mit ihrem Mann zum evangelischen
Glauben konvertiert. Eines abends greift Edith im Bücherschrank nach der Selbstbiographie der
Heiligen Teresia von Avila. Sie liest die ganze Nacht hindurch. "Als ich das Buch schloß, sagte
ich mir: Das ist die Wahrheit." Rückblickend auf ihr Leben schreibt sie später: "Meine
Sehnsucht nach Wahrheit war ein einziges Gebet."
Am 1. Januar 1922 ließ sich Edith Stein taufen. Es war das Fest der Beschneidung Jesu, der
Aufnahme Jesu in den Abrahamsbund. Edith Stein stand am Taufbecken im weißen
Hochzeitsmantel der Hedwig Conrad-Manlus, die Taufpatin war. "Ich hatte die Praxis meiner
jüdischen Religion als Mädchen von 14 Jahren aufgegeben und fühlte mich erst nach meiner
Rückkehr zu Gott wieder jüdisch." Sie wird sich stets dessen bewußt sein, nicht nur geistig,
sondern auch blutsmäßig zu Christus zu gehören. Am Fest Maria Lichtmeß, wieder einem Tag
mit alttestamentlichem Bezug, wird sie vom Bischof von Speyer in dessen Privatkapelle gefirmt.
Ihr erster Weg nach ihrer Konversion führte nach Breslau. "Mutter, ich bin katholisch." Beide
weinen. Hedwig Conrad-Martius schrieb: "Siehe, zwei Israelitinnen, an denen kein Falsch ist"
(vgl. JoYc. l, 47).
Gleich nach ihrer Konversion strebte Edith Stein in den Karmel. Doch ihre geistlichen
Gesprächspartner, Generalvikar Schwind von Speyer und Erich Przywara SJ, hindern sie daran.
Im Lyzeum und Lehrerinnenseminar der Dominikanerinnen des Magdalenenklosters in Speyer
übernimmt sie bis Ostern 1931 eine Stelle als Lehrerin fiir Deutsch und Geschichte. Hinzu
kamen auf Dringen des Erzabtes Raphael Walzer vom Kloster Beuron ausgedehnte
Vortragsreisen, vor allem zu Frauenthemen. "In der Zeit unmittelbar vor und noch eine ganze
Weile nach meiner Konversion habe ich .... geglaubt, ein religiöses Leben führen heiße, alles
Irdische aufzugeben und nur in Gedanken an göttliche Dinge zu leben. Allmählich habe ich aber
einsehen gelernt, dass in dieser Welt anderes von uns verlangt wird ... Ich glaube sogar: Je tiefer
jemand in Gott hineingezogen wird, desto mehr muß er auch in diesem Sinn "aus sich
herausgehen", d.h. in die Welt hinein, um das göttliche Leben in sie hineinzutragen." Ihre
Arbeitsleistung ist enorm. Sie übersetzt die Briefe und Tagebücher Newmans aus dessen
vorkatholischer Zeit und die "Quaestiones disputatae de veritate" des Thomas von Aquin, und
später in einer sehr freien Übersetzung um des Dialoges mit der modernen Philosophie willen.
Erich Przywara SJ dringt sie auch zu eigenen philosophischen Arbeiten. Sie lernt, dass es
möglich ist, "Wissenschaft als Gottesdienst zu betreiben ... . Nur darauf habe ich mich
entschließen können, wieder ernstlich an wissenschaftliche Arbeiten heranzugehen." Kraft für
ihr Leben und Arbeiten findet sie immer wieder im Benediktinerkloster Beuron, wohin sie zu
den Hochfesten des Kirchenjahres fährt.
1931 beendet sie ihre Speyerer Tätigkeit. Sie betreibt wieder Ihre Habilitation in Breslau und
Freiburg. Vergebens. "Potenz und Akt", eine Arbeit über Zentralbegriffe des Thomas von Aquin
entsteht. Später wird sie diese Studie zu ihrem philosophisch-theologischen Hauptwerk
"Endliches und ewiges Sein" umarbeiten, und später im Kölner Karmel. Eine Drucklegung wird
aber dann schon nicht mehr möglich sein.
1932 erhält sie eine Dozentur an eiher katholischen Einrichtung, im Deutschen Institut fiir
wissenschaftliche Pädagogik in Münster, wo sie ihre Anthropologie entwickeln kann. Sie weiß
Wissenschaft und Glauben miteinander zu verbinden und gemeinsam weiter zu vermitteln. In all
ihrem Lehren will sie nur "Werkzeug des Herrn" sein. "Wer zu mir kommt, den möchte ich zu
ihm führen."
1933 wird es Nacht über Deutschland. "Ich hatte ja schon vorher von scharfen Maßnahmen
gegen Juden gehört. Aber jetzt ging mir auf einmal ein Licht auf, dass Gott wieder einmal
schwer seine Hand auf sein Volk gelegt habe, und dass das Schicksal dieses Volkes auch das
meine war." Der Arierparagraph der Nationalsozialisten macht ihr eine Fortführung der
Lehrtätigkeit unmöglich. "Wenn es hier nicht mehr geht, so gibt es in Deutschland überhaupt
keine Möglichkeit mehr für mich." "Ich war ein Fremdling in der Welt geworden."
Der Beuroner Erzabt Walzer hindert sie nun nicht mehr, in einen Karmel einzutreten. Schon in
ihrer Speyerer Zeit hatte sie die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams
abgelegt. 1933 spricht sie bei der Priorin des Kölner Karmels vor. "Nicht die menschliche
Tätigkeit kann uns helfen, sondern das Leiden Christi. Daran Anteil zu haben ist mein
Verlangen."
Noch einmal fährt Edith Stein nach Breslau, um Abschied zu nehmen von ihrer Mutter und ihrer
Familie. Der letzte Tag, den sie zu Hause verbrachte, war der 12. Oktober, ihr Geburtstag,
zugleich der Abschluß des Laubhüttenfestes. Edith begleitete die Mutter in die Synagoge. Für
beide Frauen war es ein schwerer Tag. "Warum hast du es (das Christentum) kennengelernt? Ich
will nichts gegen ihn sagen. Er mag ein sehr guter Mensch gewesen sein. Aber warum hat er sich
zu Gott gemacht?" Die Mutter weint. Am anderen Morgen sitzt Edith im Zug nach Köln. "Es
konnte keine stürmische Freude aufkommen. Dazu war das zu schrecklich, was hinter mir lag.
Aber ich war tief beruhigt - im Hafen des göttlichen Willens. " Jede Woche wird sie nun ihrer
Mutter einen Brief schreiben. Die Antworten blieben aus. Ihre Schwester Rosa berichtet von
daheim.
Am 14. Oktober tritt Edith in den Kölner Karmel ein. Am 15. April 1934 ist das Fest ihrer
Einkleidung. Der Erzabt von Beuron feiert die Messe. Edith Stein trägt fortan den Namen
Schwester Teresia Benedicta a Cruce, die vom Kreuz Gesegnete. 1938 schreibt sie: "Unter dem
Kreuz verstand ich das Schicksal des Volkes Gottes, das sich damals (1933) schon anzukündigen
begann. Ich dachte, die es verstünden, dass es das Kreuz Christi sei, die müßten es im Namen
aller auf sich nehmen. Gewiß weiß ich heute mehr davon, was es heißt, dem Herrn im Zeichen
des Kreuzes vermählt zu sein. Begreifen freilich wird man es niemals, weil es ein Geheimnis
ist." Am 21. April 1935 legt sie die zeitlichen Gelübde ab. Am 14. September 1936, zur Zeit der
Gelübdeerneuerung, stirbt in Breslau ihre Mutter. "Meine Mutter hat bis zuletzt an ihrem
Glauben festgehalten. Aber weil ihr Glaube und das feste Vertrauen auf ihren Gott ... das Letzte
war, was noch in ihrem schweren Todeskampf lebendig blieb, darum habe ich die Zuversicht,
dass sie einen sehr gnädigen Richter gefunden hat und jetzt meine treueste Helferin ist, damit
auch ich ans Ziel komme."
Auf das Andachtsbildchen zu ihrer ewigen Profeß am 21. April 1938 1äßt sie das Wort des
Heiligen Johannes vom Kreuz, dem sie ihr letztes Werk widmen wird, drucken: "Mein einziger
Beruf ist fortan nur mehr lieben."
Edith Steins Weg in den Karmel war keine Flucht. "Wer in den Karmel geht, ist für die Seinen
nicht verloren, sondern erst eigentlich gewonnen; denn es ist ja unser Beruf, für alle vor Gott zu
stehen." Vor allem stand sie für ihr Volk vor Gott. "Ich muß immer wieder an die Königin Ester
denken, die gerade darum aus ihrem Volk genommen wurde, um für das Volk vor dem König zu
stehen. Ich bin eine sehr arme und ohnmächtige kleine Ester, aber der König, der mich erwählt,
ist unendlich groß und barmherzig. Das ist ein großer Trost" (31.10.1938).
Am 9. November 1938 wird der Judenhaß der Nationalsozialisten vor aller Welt öffentlich.
Synagogen brennen. Jüdische Menschen sind dem Terror ausgeliefert. Die Priorin des Kölner
Karmels ist bemüht, Schwester Teresia Benedicta a Cruce ins Ausland zu bringen. In der
Silvesternacht 1938 wird sie über die Grenze zu den Niederlanden in den Karmel nach Echt im
Limburgischen gebracht. Dort schreibt sie am 9. Juni 1939 ihr Testament: "Schon jetzt nehme
ich den Tod, den Gott mir zugedacht hat, in vollkommener Unterwerfung unter seinen heiligsten
Willen mit Freuden entgegen. Ich bitte den Herrn, dass er mein Leben und Sterben annehmen
machte ..., damit der Herr von den Seinen angenommen werde und sein Reich komme in
Herrlichkeit, für die Rettung Deutschlands und den Frieden der Welt..."
Schon im Kölner Karmel hatte man Edith Stein gestattet, wieder wissenschaftlich zu arbeiten.
U.a. schrieb sie dort "Aus dem Leben einer jüdischen Familie" (ihrer eigenen). "Ich mochte
schlicht berichten, was ich als jüdisches Menschentum erfahren habe." Gegenüber "der Jugend,
die heute von frühester Kindheit an zum Rassenhaß erzogen wird ..., haben wir, die wir im
Judentum groß geworden sind, die Pflicht, Zeugnis abzulegen."
In Echt wird Edith Stein nun in großer Eile ihre Studie über "den Kirchenlehrer der Mystik und
Vater der Karmeliten Johannes vom Kreuz zum 400. Jahrestag seiner Geburt 1542-1942"
schreiben. 1941 schrieb sie an eine befreundete Ordensfrau: "Eine scientia crucis
(Kreuzeswissenschaft) kann man nur gewinnen, wenn man das Kreuz gründlich zu spüren
bekommt. Davon war ich vom ersten Augenblick an überzeugt und habe von Herzen: Ave, Crux,
Spes unica (Sei gegrüßt, Kreuz, unsere einzige HofFnung) gesagt." Ihre Studie über den
Heiligen Johannes vom Kreuz ist überschrieben: "Kreuzeswissenschaft."
Am 2. August 1942 kommt die Gestapo. Edith Stein ist mit den anderen Schwestern in der
Kapelle. Innerhalb von fünf Minuten soll sie sich stellen, zusammen mit ihrer Schwester Rosa,
die nun auch konvertiert ist und im Echter Karmel Dienst tut. Das letzte Wort, was man in Echt
von ihr hört, ist zu Rosa gesprochen: "Komm, wir gehen für unser Volk."
Mit vielen anderen Judenchristen werden die beiden in das Sammellager Amersfort, wenig
später nach Westerbork gebracht. Es war ein Vergeltungsschlag fur das Protestschreiben der
niederländischen katholischen Bischöfe gegen die Pogrome und Judendeportationen. "Das
Menschen so sein können, habe ich nicht gewußt, und das meine Schwestern und Brüder so
leiden müssen, das habe ich wahrhaftig auch nicht gewußt ... Jede Stunde bete ich für sie. Ob
Gott mein Gebet hört? Ihre Klage hört er ganz gewiß." Prof. Jan Nota, ihr verbunden, schreibt
später: "Sie ist für mich in einer Welt der Abwesenheit Gottes eine Zeugin der Anwesenheit
Gottes. "
In der Frühe des 7. August beginnt der Abtransport von 987 Juden nach Auschwitz. Es war wohl
der 9. August, an dem Schwester Teresia Benedicta a Cruce zusammen mit ihrer Schwester Rosa
und vielen anderen ihres Volkes in Auschwitz vergast wurden.
Mit ihrer Seligsprechung am 1. Mai 1987 in Köln ehrte die Kirche nach den Worten Papst
Johannes Paul II. "eine Tochter Israels, die während der nationalsozialistischen Verfolgung als
Katholikin dem gekreuzigten Herrn Jesus Christus und als Jüdin ihrem Volk in Treue und Liebe
verbunden geblieben ist."
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DER DRITTE ORDEN DES KARMEL TOCarm - johannes soreth
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